Letzte Woche besuchten die 9er-Berthaner an zwei Tagen die „moderne“ Aufführung des „Schimmelreiters“ (Novelle von Theodor Storm) im Studio des Theaters Oberhausen.

Die aus dem 19.Jh. stammende Erzählung, in der ein junger Deichgraf gegen Irrationalität, gegen Mobbing einer Dorfgemeinschaft und auch gegen Naturgewalt ankämpft und seine Vision eines neuen besseren Deiches durchsetzen möchte, erhielt mit der Aufführung im Theater Oberhausen einen gewaltigen modernen Anstrich. Nicht der neue Deichgraf Hauke war hier die Hauptperson, sondern seine Ehefrau Elke, eine toughe und kluge Deichgrafentochter, die ihren Mann unterstützt und antreibt. Auch konzentrierten sich die Schauspieler primär auf das Thema Mensch-Natur bzw. konkret auf Klimawandel und dessen Folgen.

Ebenso wurde das Theaterstück interaktiv aufgeführt, indem z.B. ein Schüler immer mal wieder zum Sandschippen und Schubkarrenfahren „beauftragt“ worden ist. Überhaupt war die Bühnengestaltung sehr interessant, inmitten des Raumes war ein „Sandkasten“ aufgebaut, in dem ständig ein „Miniaturdeich“ aufgeschüttet, verschoben, zerstört, wieder aufgeschüttet wurde.

Unmittelbar nach dem Theaterstück setzte sich jeweils einer/eine der Schauspieler/-innen zu einem Zuschauerblock und führte mit den Schüler/-innen ein kurzes Gespräch zum Klimawandel. Danach war das Theaterstück beendet und die Schüler/-innen und die weiteren Zuschauer belohnten die Arbeit der Theaterleute mit einem langanhaltenden und verdienten Applaus.

Diese moderne Bühnenfassung des „Schimmelreiters“ gefiel den Schülern/den Schülerinnen recht gut. Allerdings kam später ganz zaghaft doch die Frage auf: Wo war eigentlich Haukes Schimmel?

(Jonas Meininghaus, 9b)