Schulhund Lassie -

 -  ein kleiner Einblick in meinen Arbeitsalltag am  „Bertha“    

Nun ja, meine Arbeit ist nicht immer ein 'Pfotenschlecken' und dennoch ist sie toll.

Nicht nur, dass mein Frauchen Ulrike mich ganz oft lobt und mir leckere Naschereien anbietet, nein, auch die vielen Schüler, die ich schon kennen lernen durfte, sind richtig dufte. Da werde ich gekrault, gestreichelt und auch schon mal herzlich umarmt... wenn das nicht ein spitzen Hundeleben ist!

Aber ich habe hier am „Bertha“ auch einen Job, und zwar einen sehr wichtigen Job.

Da ist zum Beispiel die Schülerin Claudia[1]: Eines Tages, nach der 6. Stunde, besuchte uns, mein Frauchen und mich,  Claudia... und ich habe gleich geschnuppert, dass da etwas nicht stimmt. Claudia hatte traurige Augen, die sehr sehr gerötet waren. Mein Frauchen sprach sie sofort an und fragte, ob sie geweint habe... Was für eine Frage, Frauchen! Natürlich hatte Claudia geweint, das konnte doch jeder Hund schon von Weitem wittern. Und während Claudia ihre Geschichte erzählte, sie sei zum wiederholten Male von zwei Mitschülern gehänselt worden und kein Mensch habe sie lieb, saß ich schon ganz dicht neben ihren Beinen und drückte mich vorsichtig an sie: „Claudia, was ist schon die Zu- oder eben Abneigung zweier Mitschüler im Vergleich zu einer großen Hundeseele, die Dich total lieb hat!!“ Und als ob Claudia mich verstanden hätte, fing sie an, mir mit ihrer linken Hand langsam über den Kopf zu streicheln, während ihre rechte Hand im Gespräch mit meinem Frauchen lebhaft durch die Luft wirbelte.... Was die beiden Menschen so miteinander besprachen, habe ich nicht in allem verstanden, aber dass Claudia und ich uns toll fanden, das habe ich sehr wohl verstanden.

Claudia blieb noch ein bisschen bei uns und ich genoss ihre Stimme und natürlich auch ihr Kraulen. Bevor sie ging, drückte sie mich noch einmal ganz feste an sich... Und als sie sich noch einmal umdrehte und verabschiedete, hatte sie zwar immer noch leicht gerötete Augen, aber gleichzeitig auch ein kleines Lächeln im Gesicht.... Also Leute, ich finde Claudia toll und hoffentlich sehen wir uns bald wieder...

 


[1]Den Namen habe ich natürlich geändert, ihr wisst schon: Datenschutz!

Lassies Steckbrief

  • Lassies Steckbrief

  • Ich heiße Lassie (bedeutet auf Deutsch „Mädchen“)
  • Ich wurde im Oktober 2017 im Westen Irlands geboren
  • Im Oktober 2018 wurde ich von der Madra Dog Rescue, Connemara, gerettet
  • Am 8.12.2018 bin ich in Deutschland angekommen und habe sofort das Herz meiner neuen Familie erobert
  • Ich bin ein Bordercollie-Labrador Mix und bin liebenswert, neugierig, gut gelaunt, kinderlieb, gelehrig und arbeitswillig
  • Mein Motto lautet „Live is for living”
  • Mein Teampartner ist Frau Precht , Leiterin der Übermittagsbetreuung
  •  Lassies Ausbildung

  • Ausbildung/Vertiefung Gehorsam
  • Einzeltraining
  • Leinenführigkeit
  • Hund entspann dich
  • Seit März 2019 Tricktraining
  • Seit September 2019: CreDo (Creative Doggers)
  • Ausbildung zum Hundeführerschein
  • Regelmäßiger Besuch der Hundeschule Wir2 in Oberhausen
  • Im Oktober 2019 haben wir mit dem Seminar SchuBHund (Schul- und Begleithund) einen weiteren Ausbildungsabschnitt begonnen. Das erste Wochenmodul umfasste theoretische Inhalte sowie eine praxisbezogene Ausbildung des Hund-Mensch-Teams, unter anderem einen Eignungstest des Hundes (bestanden) und Übungen zur Duldsamkeit, Erstellung eines Anforderungkataloges an den Hund und speziell auf den Einsatz bezogene Trainingspläne

     

     

    Warum Schulhund?

    Lassies Einsatz als Hund in der Nachmittagsbetreuung und in der Schulsozialarbeit soll bewirken:

  • Verringerung der Lautstärke und damit Verbesserung des Arbeitsklimas
  • Verbindungen zwischen Kindern und Kindern sowie Mitarbeitern und Kindern
  • Steigerung der Empathiefähigkeit der Schüler
  • Steigerung des Verantwortungsgefühls und Förderung sozialer Kompetenzen
  • Oxytocin Ausschüttung (Wohlfühlhormon) und Stressreduktion
  • Reduktion von Angst und Stress (besonders vor Prüfungen wird der Kontakt zum Hund gesucht.)
  • Rückgang von Verhaltensauffälligkeiten (der Hund wirkt beruhigend und sucht intuitiv Kontakt zu verhaltensauffälligen Kindern bzw. Kindern, die in schwierigen Situationen sind.)
  • Aufhebung von Einsamkeit und Isolation
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