Pädagogik am Bertha

betrifft. erziehung - beziehungsweise

erziehung kommt von ziehen
also ein dehnbarer begriff
leider wird er oft überzogen.
wie lange und wie fest soll ein erzieher ziehen?
zieht er zu lange, wird der zögling verzogen
zieht er zu kurz, bleibt er ungezogen
er ist also hin- und hergezogen
werden zu viele zöglinge aufgezogen
wird man aufgezogen:
zu viele zöglinge - das zieht heute nicht mehr'
für die frau zieht das einiges nach sich:
will sie keine mehr aufziehen,
zieht der mann ab
deshalb zieht sie es vor,
nachzuziehen ...
weil sie sonst den kürzeren zieht!
wer zöglinge (v)erzogen hat
tut sich schwer, sie ziehen zu lassen
doch erziehen an sich
ist nicht an sich ziehen

zöglinge müssen ausziehen
sie werden von der welt angezogen
nicht alles aber ist anziehend ...
manche müssen sich erst ausziehen
um irgendwo einzuziehen
da kann man sich leicht etwas zuziehen
und außerdem noch großziehen
das heißt: daß die, die losziehen
nicht immer das große Los ziehen!
es sei mir verziehen
wenn ich etwas überziehe
doch zieht es mich hin -
zum 'richtigen' erziehen
darf man sich ihm entziehen
dem dilemma des erziehens?
beziehungsweise
darüber herziehen?
nein - ein erzieher
muß selbst erst erzogen werden
... in jeder beziehung
und das kann sich lange hinziehen!
Marianne Rieger

Pädagogik: zur Sache!

Die Themenbereiche des Faches Pädagogik in der Oberstufe orientieren sich an den Vorgaben zum Zentralabitur des jeweiligen Jahrgangs, hier ein Beispiel für den Jahrgang, der 2024 das Abitur ablegen wird:


Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung, Sozialisation und Erziehung

  • Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit nach L. Kohlberg
  • Psychosoziale Entwicklung nach E. H. Erikson
  • Unterschiedliche Verläufe von Entwicklung und Sozialisation
  •  Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung nach G. H. Mead

Besonderheiten der Identitätsentwicklung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter sowie deren pädagogische Förderung

  • Streben nach Autonomie und sozialer Verantwortlichkeit im Modell der produktiven Realitätsverarbeitung

Anthropologische Grundannahmen zur Identität und ihre Auswirkungen auf pädagogisches Denken und Handeln

  • Unzureichende Identitätsentwicklung am Beispiel von aggressivem Verhalten nach W. Heitmeyer

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

  • Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus am Beispiel der Jugendorganisationen HJ und BDM − Individualität und Eigenpersönlichkeit der erziehenden Person und des Kindes im reformpädagogischen Konzept J. Korczaks

Institutionalisierung von Erziehung

  • Funktionen von Schule nach H. Fend